PTP vs. ESB: Warum Sie sich jetzt von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen verabschieden sollten
Anwendungsintegrationen mit Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (kurz PTP oder PP) gehen oft mit lästiger Programmierarbeit einher. Oder wie es der Salesforce-Technikexperte Chris Tiernan auf den Punkt bringt: „Schnelle Punkt-zu-Punkt-Integrationen können große Kopfschmerzen bereiten“.
Mit einem Enterprise Service Bus (ESB) können Sie sich das ersparen. Im Vergleich zu PTP binden Sie Anwendungen mit einem ESB schneller und flexibler an. Das ist auch der Grund, warum so viele der innovativsten Unternehmen bei der Anwendungsintegration auf einen ESB setzen.
Was ist eine Punkt-zu-Punkt Verbindung (PTP)?
Eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung verknüpft zwei Software-Komponenten miteinander. Genauer gesagt, ist es eine sehr alte aber immer noch gängige Lösung, um Daten von einer Anwendung A in eine Anwendung B zu übertragen. Die Verbindung der zwei Komponenten ist direkt und exklusiv. Auch eine Ende-zu-Ende-Verbindung zwischen zwei Endgeräten ist derartig aufgebaut. Aufgrund der unmittelbaren Übertragungsform ohne Zwischenstation ist im Deutschen der synonyme Begriff Direktverbindung geläufig. In welche Richtung die Daten fließen, ist eindeutig bestimmbar – unabhängig davon, ob die Daten von der Quelle an den Empfänger gesendet oder aktiv vom Empfänger geholt werden. Setzen Unternehmen mit größeren Strukturen allein auf diese Form der Anwendungsintegration, entsteht schnell eine große Zahl linienförmiger Verbindungen. Daher ist hierbei oft von einer „Spaghetti-Architektur“ die Rede.
Unterscheidung von Punkt-zu-Punkt und Punkt-zu-Mehrpunkt
Von der klassischen Punkt-zu-Punkt-Verbindung abzugrenzen gilt es die Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindung (PTMP). Beide Verbindungsarten stellen Direktverbindungen dar und sind Arten der Linienkonfiguration. Jedoch besteht die Verbindung bei der PTMP-Verbindung nicht mehr nur zwischen einem Sender und einem Empfänger, sondern einem Sender und mehreren Empfängern. Die beiden Verbindungsarten unterschieden sich somit in ihrer Topologie. Gegenüber Punkt-zu-Punkt im eigentlichen Sinne, also gänzlich ohne Zwischenstation, ist bei der Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindung von einer sogenannten Stern-Topologie die Rede: Ein zentrales Gerät im Netzwerk ist mit vielen weiteren Netzwerkgeräten jeweils gesondert verbunden. Diese einzelnen Verbindungen können als Punkt-zu-Punkt-Verbindungen aufgefasst werden. Die Kommunikation zwischen den angebundenen Geräten ist wiederum ausschließlich über die Basis möglich.
Vorteile einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung
Besteht eine gesamte Infrastruktur aus nur sehr wenigen Schnittstellen, fällt auch der Kommunikationsbedarf zwischen den verschiedenen Anwendungen eher gering und somit übersichtlich aus. Hier sind Punkt-zu-Punkt-Verbindungen eine durchaus sinnvolle Methode. Denn im Gegensatz zu übergreifenden Ansätzen mit einem ESB sind die Verbindungen zunächst mit einem geringeren Implementierungsaufwand verbunden. Dieses Argument verliert jedoch in den komplexen Anwendungsstrukturen moderner Unternehmen seine Durchschlagskraft.
Warum die Punkt-zu-Punkt-Verbindung nicht mithalten kann
Am Anfang gab es nur eine Anwendung und alles war gut. Dann kam die zweite Anwendung dazu, also galt es, die beiden Anwendungen zu verbinden. Dazu programmierten Entwickler die Verbindung zwischen beiden Anwendungen meist schnell per Hand, was nichts anderes als eine Punkt-zu-Punkt-Integration ist.
Bei der PTP-Integration wissen die Systeme ausschließlich voneinander, von den Datenmodellen, Funktionen sowie der gesamten technologischen Infrastruktur, die jede Anwendung unterstützt, um die Integration zu ermöglichen. Die beiden Systeme lassen sich daher als „eng aneinandergekoppelt“ bezeichnen. Bei einer überschaubaren Anzahl an Anwendungen wäre das kein Problem. Doch je mehr eng gekoppelte Anwendungen hinzukommen, desto instabiler und fehleranfälliger wird die Infrastruktur und desto schwerer ist sie zu warten.
Hier zeigt sich der wahre Wert einer ESB-Architektur. Bevor es ESB gab, mühten sich Unternehmen damit ab, sämtliche neuen Anwendungen mit allen bestehenden Anwendungen Punkt zu Punkt zu vernetzen. In wachsenden Infrastrukturen, die noch auf eine PTP-Integration setzen und bei denen der gesamte Code manuell zu schreiben ist, kann das sehr schnell sehr komplex werden.
Herausforderungen bei der Punkt-zu-Punkt-Integration
Lösungen, die auf einer Punkt-zu-Punkt Anwendungsintegration basieren, bedeuten für Entwickler von Anfang an viel lästige Arbeit, da für die einzelnen Verbindungen zwischen Anwendungen, Systemen und Geräten in der IT-Infrastruktur ein individueller Code zu programmieren ist.
Der offensichtlichste Nachteil von PTP-Integrationen ist ihre Rigidität. Punkt-zu-Punkt sorgt für extrem viel Komplexität, da es gilt, sämtliche Verbindungen und alle Schnittstellen zu warten. Gibt es bei einer Anwendung eine Versionsänderung oder wird ein anderes Datenmodell eingesetzt, hat diese Veränderung massive Auswirkungen. Denn jetzt gilt es, die handcodierten Integrationen für sämtliche Schnittstellen anzupassen. Anwendungen basieren häufig auf proprietären Technologien und Kenntnissen und haben meist mehrere Transport- und Kommunikationsinfrastrukturen, sodass PTP selbst für die erfahrensten Entwickler zum Albtraum wird.
Änderungen an der Punkt-zu-Punkt-Integration beanspruchen nicht nur enorm viele Ressourcen, auch das Risiko von Fehlern und Problemen ist sehr groß. Aufgrund möglicher negativer Auswirkungen auf die Infrastruktur, sträubt sich manch ein Unternehmen geradezu gegen Änderungen.
Wenn die Art der Integration allerdings Wachstum und Innovation bedroht, ist es Zeit, nach Alternativen zu suchen – und das führt uns zurück zum ESB.
Schnelligkeit und Flexibilität zählen
Ein Enterprise Service Bus ermöglicht die Entkopplung von Anwendungen und dient als Vermittlungsinfrastruktur, über die Anwendungen kommunizieren und koordiniert werden. Somit bietet er einen weitaus flexibleren Ansatz für die Anwendungsintegration.
Es ist nicht schwer, die Defizite der Punkt-zu-Punkt-Integration aufzuzeigen. Genauso einfach lassen sich die offensichtlichen Vorteile von ESB für die Anwendungsintegration zusammenfassen:
- vereinfacht und beschleunigt die Integration durch die Unterstützung unterschiedlicher gängiger Integration Patterns out of the box. So werden auch weniger technische Ressourcen beansprucht.
- ermöglicht die schnelle Integration eines breiteren Spektrums und einer größeren Anzahl an Anwendungen und Datenservices.
- übernimmt die Orchestrierung, um technischen Infrastruktur-Nutzern sowie Geschäftsanwendern via BPM zusammengesetzte Funktionen bereitzustellen.
Die Defizite der Punkt-zu-Punkt-Integration liegen also ebenso wie die Vorteile der ESB-Integration auf der Hand. Dass viele Organisationen ESB für ihre Anwendungsintegrationen nutzen, liegt nicht zuletzt an der Unterstützung wichtiger Integrationsarten und der Möglichkeit, mit einer Vielzahl gängiger Integration Patterns out of the box zu arbeiten.
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