Anwendungsintegration für Unternehmen: Definition, Vorteile und Umsetzung
Die Anwendungsintegration ist aus modernen Unternehmen nicht mehr wegzudenken und das aus gutem Grund. Denn die vielseitigen Anwendungen auf dem Markt erleichtern nicht nur unser alltägliches Leben, sie spielen auch in Unternehmen eine zunehmend wichtigere Rolle.
Diese Steigerung ist deutlich messbar: Laut aktuellen Studien ist die durchschnittliche Zahl der von Unternehmen genutzten Software-as-a-service-Anwendungen, kurz SaaS, im Laufe der letzten Jahre rapide angestiegen – von lediglich 8 im Jahr 2015 auf ganze 110 im Jahr 2021. Somit liegt das Wachstum der letzten sechs Jahre bei 1.300 Prozent, die Legacy-Anwendungen der Unternehmen nicht mit eingerechnet.
Demnach lässt sich auch für die Zukunft ein großer Anstieg der verfügbaren Anwendungen prognostizieren. Dabei stellt die immense Menge an Daten, die die Anwendungen sowohl nutzen als auch erstellen, zwar eine Herausforderung, aber auch eine große Chance dar. Die Anwendungsintegration verspricht folgende Vorteile:
- Sie bietet Lösungen für Herausforderungen wie Datensilos sowie Datenredundanz.
- Verschiedene Anwendungen können gemeinsam auf Daten zugreifen.
- Unternehmen erhalten erweiterte Funktionen und Erkenntnisse.
Wie lautet die Definition von Anwendungsintegration?
Anwendungsintegration verbindet, wie der Name schon sagt, verschiedene Anwendungen miteinander, um Daten gemeinsam nutzbar zu machen. Dadurch unterscheidet sie sich von Funktionen der Datenintegration wie dem Data Warehouse, das Daten aus verschiedenen Quellen lediglich an einem Ort bündelt. Infolgedessen hat die Anwendungsintegration einen klaren Vorzug: Die Anwendungen können zusammenarbeiten und Informationen austauschen – und das meist in Echtzeit.
Hinter der Entstehung der Anwendungsintegration steckt ein häufiges Problem: Viele Unternehmen verlassen sich auf eine Kombination aus internen Software- sowie Cloudanwendungen, die sich schwer miteinander kombinieren lassen. Genau an dieser Stelle kommen die Lösungen der Anwendungsintegration ins Spiel. Speziell für die Verknüpfung einzelner Anwendungen mit unterschiedlichen Konfigurationen entwickelt, lassen sich die Daten innerhalb des Unternehmens flexibel nutzen – auch außerhalb ihrer Ursprungsanwendung.
Welche Typen der Anwendungsintegration gibt es?
Die Anwendungsintegration ist über verschiedene Arten realisierbar. Dazu gehören die Punkt-zu-Punkt-Integration, die Hub-and-Spoke-Integration, auch Enterprise Application Integration, kurz EAI genannt, die Bus-Integration (ESB) sowie iPaaS-Lösungen.
- Punkt-zu-Punkt-Integration: Hierbei handelt es sich um die simpelste Form der Anwendungsintegration. Damit zwei Anwendungen Informationen austauschen können, erstellen Entwickler eine benutzerdefinierte Integrationslösung. Das bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass sich die Integration nicht beliebig erweitern lässt. Jede neue Anwendung und jedes neue System, das ein Unternehmen einführt, benötigt eine neu programmierte Verbindung. Angesichts des hohen Zeit- und Arbeitsaufwandes ist dieser Ansatz wenig effizient.
- EAI und ESB: Diese beiden Lösungen implementieren eine Anwendungsintegrationsarchitektur, die einen zentralen Nachrichtenaustausch zur Verwaltung der Anwendungsverbindungen bietet. Grundsätzlich stellen die beiden Methoden einzelne Typen dar, bilden jedoch jeweils eine Middleware-Lösung, die die Notwendigkeit der Punkt-zu-Punkt-Lösung umgeht. Verwendet ein Unternehmen beispielsweise neun Anwendungen und möchte eine zehnte hinzufügen, müssen die Entwickler diese lediglich mit dem Hub oder Bus verbinden. Im Anschluss kann die neue Anwendung mit den Bestehenden kommunizieren, ohne immer eine eigene Verbindung aufzubauen. Lange Zeit galten die EAI und ESB als die beliebteste Form der Anwendungsintegration, vor allem für Legacy-Systeme oder On-Premise-Anwendungen.
- iPaaS: Cloud-Dienste der sogenannten „Integration Platform as a Service“ ermöglichen die Anwendungsintegration von Unternehmen, die ihre Geschäftsabläufe zunehmend in die Cloud verlagern. Die moderne Lösung bietet häufig eine Vielzahl weiterer Funktionen, darunter cloudbasierte Datenintegrationstools, API-Management, Publishing-Funktionen sowie weitere Möglichkeiten zur Datenverwaltung. Die iPaaS-Lösung bietet Konnektoren und APIs (Application Programming Interface), um die Kommunikation zwischen zwei miteinander verknüpften Anwendungen zu optimieren. Darüber hinaus kann sie eine beliebige Kombination aus lokalen Anwendungen, Webanwendungen und Webdiensten integrieren.
Beispiel für eine Anwendungsintegration
Die verschiedenen Prozesse eines Unternehmens erfordern jeweils unterschiedliche Arten von Daten. Die Anwendungsintegration trägt dazu bei, dass diese so reibungslos wie möglich ablaufen. Häufig genutzte Lösungen, die Unternehmen bei der Verwaltung der Daten unterstützen, sind Supply-Chain-Management-Systeme, Customer-Relationship-Management-Lösungen (CRM) wie Salesforce und Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP) wie SAP. Damit sie reibungslos funktionieren, sind sie auf eine Form der Anwendungsintegration angewiesen, um mit anderen Anwendungen des Unternehmens kommunizieren und Daten austauschen zu können.
Dazu gehören unter anderem E-Commerce-Plattformen, Marketing-Automatisierungssoftware und Web-Analyseanwendungen.
Wieso ist die Anwendungsintegration so wichtig?
Ohne die Anwendungsintegration entsteht eine unzureichende Datenlandschaft. Denn sie trägt dazu bei, die Datenredundanz und -qualität zu verbessern, indem sie vielfache Kopien derselben Daten vermeidet. Können die separaten Anwendungen nicht miteinander kommunizieren, entstehen Datensilos. Diese verringern die Effizienz, Skalierbarkeit und Transparenz, indem sie verschleiern, woher die Daten stammen und wie sie zu verarbeiten sind.
Doch nicht nur Datensilos lassen sich durch eine gut implementierte Anwendungsintegration vermeiden. Folgende weitere geschäftliche Vorteile gehen mit der Lösung einher:
- Höhere Effizienz: Die Mitarbeiter eines Unternehmens müssen nicht länger einen Großteil ihrer Arbeitszeit in den Aufbau von Punkt-zu-Punkt-Integrationen investieren. Stattdessen haben sie mehr Zeit, die Daten für das Erreichen von Geschäftszielen zu nutzen.
- Bessere Skalierbarkeit: Mit den APIs und Konnektoren können Unternehmen eine größere Anzahl von Anwendungen schneller verbinden und umfangreichere, stabilere Integrationen unterstützen.
- Kostenreduzierung: Wenn es um die zeitaufwendige Erstellung und Pflege von Punkt-zu-Punkt-Integrationen geht, ist Zeit wirklich Geld. Durch eine moderne Anwendungsintegration lassen sich Arbeitsstunden und die damit verbundenen Kosten senken.
- Schnellere Markteinführungen: Wenn alle Anwendungen eines Unternehmens integriert sind und somit miteinander kommunizieren, ist es einfacher, einen vollständigen Überblick über das Unternehmen zu erhalten. So lassen sich Entscheidungen, die das Unternehmen voranbringen, schneller treffen.
- Leichtere Integration neuer Technologien: Viele der SaaS-Anwendungen, die Funktionen zur Anwendungsintegration bieten, unterstützen gleichzeitig neue Technologien, die wiederum Unternehmen helfen, ihre Daten effizienter zu nutzen.
Das macht eine gute Anwendungsintegration aus
Die Auswahl an konkurrierenden Lösungen zur Anwendungsintegration ist groß. Deshalb kann es mitunter schwer sein, die beste Lösung für Ihr Unternehmen auszuwählen. Es ist ratsam, folgende Fragen bei der Bewertung der Optionen im Hinterkopf zu behalten:
- Wie gut kann Ihr Unternehmen damit arbeiten? Benutzeroberflächen können unnötig komplex sein und selbst die einfachsten Vorgänge zu einer Herausforderung machen. Am besten wählen Sie eine Lösung, die in der täglichen Arbeit einfach zu handhaben ist und Ihre Arbeitsabläufe wirklich effizienter macht.
- Wer wird die Lösung in meinem Unternehmen nutzen? Es empfiehlt sich, eine Lösung auszuwählen, die für eine möglichst große Zahl von Personen zugänglich ist, ohne ihre Leistung oder Funktionen einzubüßen. Je mehr Mitarbeiter die Lösung nutzen können, desto schneller und einfacher lassen sich selbst die komplexesten Integrationen erstellen.
- Kann die Anwendungsintegration andere Bedürfnisse erfüllen? Aktuell benötigen Sie die Lösung vielleicht nur für einen begrenzten Rahmen. Dennoch ist es wichtig, eine Integration zu wählen, die mit dem Unternehmen wächst. Fällt die Entscheidung auf eine Technologie, die die Anwendungsintegration mit weiteren Funktionen zur Datenverwaltung kombiniert, können Sie zunächst klein anfangen und sich mit der Zeit steigern – ohne ein neues Tool erlernen zu müssen oder Geld in zusätzliche Lösungen zu investieren.
- Wie anpassungsfähig ist die Anwendungsintegration? In der Regel unterstützt Managed Software die neuesten technischen Fortschritte. Dadurch profitieren auch Sie von den Vorteilen der Innovationen – und das meist schneller als die Konkurrenz. Entscheiden Sie sich für eine cloudbasierte Lösung, genießen Sie darüber hinaus maximale Kompatibilität sowohl mit älteren Infrastrukturen als auch mit webbasierten Anwendungen. So sind Sie nicht eingeschränkt, egal welche Anwendungstypen Ihr Unternehmen verwendet.
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- Entwerfen
- Testen
- Dokumentieren
- Implementieren
- Bereitstellen
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